Von mitgebrachten „Knarren“ und „geschmeidigen“ Pausen

Wenn ich meine Mutter besuche, bringe ich ihr immer Lebensmittel mit und besorge Fisch für uns zum Mittagessen. Dieses Mal hatte ich aber auch noch eine „Knarre“ von meinem Mann dabei. Nicht was Sie jetzt denken. Meine Mutter hatte sich zwar bei meinem letzten Besuch beschwert, dass der Fisch nicht nach Fisch schmecken würde – was ja eindeutig für den Fischhändler spricht – , aber das ist für mich noch kein Grund jemanden auf diese Weise zum Schweigen zu bringen.

Nein, ich brauchte den Akkuschrauber, um den Relaxsessel wieder „klapptüchtig“ zu machen. Der freundliche Servicemitarbeiter hatte mir erklärt, wie und wo ich das Ersatzteil anbringen sollte. Und das wollte ich nach dem Mittagessen auch gleich erledigen. Vorher musste ich erst einmal den Sessel auf den Kopf stellen, dann die alten Schrauben von dem defekten Relaxsessel-Teil lösen, um sie mit dem neuen Teil wieder anzubringen.

Während meiner Reparaturarbeiten erhielten die Füße meiner Mutter ein Fußbad. Dadurch hatte ich wenigstens die Gewähr, dass mir keiner ins Handwerk pfuschen konnte, zumindest nicht „handgreiflich“, denn verbal lief meine Mutter zur Hochform auf, stellte ständig die selben Fragen und wollte mich von meinem Vorhaben abbringen.

Es kam mir so vor, als würde mein Gehirn von der Dauerbefragung langsam einweichen, genauso wie die Füße meiner Mutter in der Wasserschüssel. Aber, was soll ich sagen, ich habe die Reparatur trotzdem hinbekommen.

Danach stand die Pediküre auf dem Besuchsprogramm. Obwohl ich die Füße mit einem Frotteehandtuch trocken rieb, das durch ungefähr fünfzig Jahre Vollwaschgang bretthart wie ein Reibeisen war, juchzte meine Mutter immer wieder, dass es kitzeln würde. Und jedes Mal, wenn ich dazu ansetzen wollte, die Nägel zu bearbeiten, schrie sie ängstlich auf wie ein Kind.

Zwischendurch musste sie auch noch dringend auf die Toilette, weil sich die billigen Süßigkeiten, die ihre Haushaltshilfe leider immer wieder anschleppt und die meine Mutter während der Sesselreparatur heimlich in sich reingestopft hatte, einfach nicht mit dem Fisch vertragen wollten. Das hieß für mich, dass ich die Füße mehrfach unter lautem Juchzen abtrocknen musste. 

Das Ende vom Lied: Der Stuhl lief wie geschmiert, genau wie der Durchfall meiner Mutter, und die Füße waren vom vielen harten Rubbeln samtweich wie ein Babypopo. Und das Ganze, ohne dass ich eine weiche Birne bekommen hatte, zumindest nicht dauerhaft. Oder? Ich bin mir nicht mehr sicher. Ich weiß nur: Ich bin urlaubsreif. Dänemark, ich komme!