Es ist Nachmittag. Am Horizont ist es dunkel graublau, aber von oben scheint die Sonne herunter. Schaffen wir es noch vor dem Regen? Egal, wir haben ja Kapuzen. Wir machen einen Spaziergang weit um unseren Haushügel herum und gehen an der flachen landeinwärts liegenden Bucht entlang. Am Strand wächst hier der selten gewordene Strandkohl. Man möchte ihn ernten. Er ist essbar und sieht aus wie ein Salatkopf.
Lachend erinnern wir uns an unseren Flugsalat vor einigen Jahren in Dänemark. Mein Mann hatte fürs Abendessen Salat in einem Seiher gewaschen. In Ermangelung einer Salatschleuder, die man in einem Ferienhäuschen nun wirklich nicht erwarten kann, band er eine Schnur an die Griffe des Seihers.
Draußen schleuderte er das Ganze wie ein Lasso. Super, zunächst funktionierte alles reibungslos. Die Zentrifugalkraft schleuderte zuerst das überschüssige Wasser aus dem Salat, aber dann leider auch den kompletten Seiher auf das Hausdach. Die Konstruktion hatte also nicht das gehalten, was mein Mann sich von ihr versprochen hatte. Der Knoten war aufgegangen und wir mussten hemmungslos lachen! Da hatten wir nun den Salat. Die gute Nachricht: Das Dach ragte sehr weit herunter, sodass wir den Salat wieder absammeln konnten, nachdem uns der Seiher schon entgegengekullert war.
Seitdem haben wir immer ein altes, aber stabiles Einkaufsnetz in unserer Urlaubsbox, mit dessen Hilfe man den Salatseiher problemlos durch die Gegend schleudern kann. Das nennt man genial.
Zum Abendbrot gab es an diesem Tag also Flugsalat – frisch gepflückt vom eigenen Hausdach.